Samstag, 12. Dezember 2020

O CORONA, IRGENDWO MUSS DIE HOFFNUNG LIEGEN

Meinung

Ich schaue aus dem Fenster und vergewissere mich, dass dort noch keine Leichen liegen. Die zdf-Meldungen von gestern Abend waren wieder ein einziges Alarmsignal. Noch mehr Tote "an und mit Corona". Was wie aus der Speisekarte eines Gourmetrestaurant entnommen klingt, "an und mit", heißt im Klartext "gestorben, und ein PCR-Test ergab ein positives Ergebnis", das heißt, es können auch COVID-19-Viren im Spiel gewesen sein, oder andere harmlose und gefährliche Viren oder andere Ausscheidungen in Mund und Nase vom Kampfes des Körpers mit dem Tod. Die Statistik deutet an, dass eventuell bis zum Jahresende insgesamt mehr Menschen gestorben sind als im Mittel der letzten Jahre, aber möglicherweise nicht so viele wie 2018 mit der starken Grippewelle im Frühjahr und dem heißen Sommer. Das wird die Statistikauswertung im Januar zeigen. Wenn man die Bevölkerungszahl durch die mittlere Lebenserwartung teilt, erhält man die mittlere Zahl der Toten pro Jahr. Im Jahresverlauf sterben mehr Menschen im Winterhalbjahr als im Sommerhalbjahr. Es kann aber auch umgedreht sein, wenn es im Sommer eine lang andauernde Hitzewelle gibt. Wie viele Menschen an dem Virus mit dem Namen SARS CoV-2 gestorben sind, ist nicht bekannt.

Heute soll es in Dresden Demonstrationen und Angstkäufe vor dem schärferen Lockdown geben, entnehme ich der gestrigen DNN. Etwa 70 bis 80% der Menschen haben Angst. Vor "dem" Virus, vor sozialem Abstieg und erheblich geringerem Einkommen, was schon das ganze Jahr an ihrer Zukunftsgewissheit nagte. Ich weiß nicht, was die wirklichen Beweggründe sind, die sie auf die Straße treiben wird. Es ist ein breites Bündnis von Ängsten. Schlagworte werden sicher sein: Demokratie, Grundrechte, Frieden und Kampf gegen Nazis und Rechtsextreme. Es sind mehrere Versammlungen unter freiem Himmel angemeldet und es werden auch mehrere nicht angemeldete stattfinden. Die Taktik wird sich derjenigen der weißrussischen Bürgerinnen und Bürger gegen Willkür annähern. Die sächsische Regierung und die Leitmedien werden das in Anlehnung an Berlin als "Ausschreitung von Querdenkern, Reichsbürgern und Rechtsextremen unter lautstarkem Protest der BürgerInnen" zusammenfassen, wie die DNN schon gestern vermutete. Die Wasserwerfer und 1.500 Polizisten stehen bereit. Ich vermute, es werden 5.000 bis 10.000 Bürgerinnen und Bürger an diesen Protesten teilnehmen, also 1 bis 2% der Bevölkerung. Es ist zum Zeitpunkt nicht sicher, wie viel davon unter dem Schutz des Versammlungsrechtes und wie viel ohne diesen Schutz stattfinden wird.


Ich vermute, dass wir in den kommenden Jahren immer wieder diese verstärkten Erkrankungswellen im Winderhalbjahr haben werden. Wenn wir etwas Gutes für uns tun wollen, müssen wir uns in unserem täglichen Leben auf diese Tendenz einrichten. Es gibt eine ganze Reihe von bisher nicht ausreichend untersuchten Vermutungen, wie wir diese Wellen vermeiden können. Als wichtigste haben sich bisher herauskristallisiert: immer Abstand halten und die Zahl der Kontakte zu Fremden, flüchtigen Bekannten, Kolleginnen und Kollegen deutlich verringern. Die Big Pharma versprechen, uns jährlich mit einer entsprechenden Impfung zu schützen. Der Glaube der Menschen und die Versprechen der Politiker sind groß, dass wir so der Natur mit HighTec ein Schnippchen schlagen und weiter wie bisher leben können. Ich fände es besser, wenn wir uns an die Natur anpassen würden. Die Schweineställe und Schlachthöfe verkleinern, artgerechte Tierhaltung, bessere Nahrung für mehr Immunität, Gesundheit und Wohlbefinden, die materiellen Ansprüche und den Produktionsumfang zurückschrauben auf ein Maß, in dem alle gut leben und ohne Fernreisen auch mal Urlaub machen können. Mehr Ruhe und Besinnlichkeit im Winterhalbjahr, nicht Jahresendstress mit Superlativen, eine Saison der stärkeren Zurückhaltung, des Kraft-Schöpfens und der Erholung. Unsere Kultur hat ein altes Weihnachtslied, in dem es heißt "Alt und Jung wollen nun von der Last des Lebens einmal ruhn". Aus einer solchen Perspektive kann ich Hoffnung schöpfen. Bild: Ökotest

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